Städtetag 2025 in Eisenstadt
Grüner Eindruck vom Städtetag in Eisenstadt
Wir waren beim 74. Österreichischen Städtetag in Eisenstadt dabei – und das mit einer starken, engagierten Grünen Gruppe aus ganz Österreich. Das war eine top Gelegenheit, neue Leute kennenzulernen, sich auszutauschen und aktuelle kommunalpolitische Themen aufzusaugen und mitzunehmen.
Direkt aus Eisenstadt waren wir durch die Klubobfrau der Grünen Eisenstadt, Samara Sánchez Pöll, sowie durch unseren Gemeinderat Siegfried Mörz und selbstverständlich durch unsere Landeshauptmann-Stellvertreterin und Landessprecherin Anja Haider-Wallner vertreten.
Das Programm war breit aufgestellt – von Klimaschutz und Frauen in der Politik bis hin zur Finanzierung von Städten und Gemeinden war alles dabei.
Was jedoch auffiel: Das ganze Event war – wie zu erwarten – sehr männerdominiert. Nicht zu erwarten war allerdings, dass auch die Eröffnung ausschließlich von Männern moderiert wurde. Das wirkte besonders schief, denn in genau einer dieser Reden wurde betont, wie wichtig mehr Frauen in der Kommunalpolitik wären. Ja, es gab auch einen Workshop zu diesem Thema – aber echte Sichtbarkeit sieht anders aus.
Samara Sánchez Pöll dazu: „Alle müssen gemeinsam daran arbeiten, Parität konsequenter mitzudenken und (hoffentlich unbewusste) Nicht-Repräsentationen künftig zu vermeiden. Denn gerade auf die Hälfte der hohen Sessel in der Kommunalpolitik werden wir wohl noch einige Jahre warten müssen.”
Aber ein Anfang wäre, zumindest dort für Ausgewogenheit zu sorgen, wo es möglich ist.
Umso betonenswerter ist, dass die Grünen Tische durchgehend divers besetzt waren – dort war die Geschlechterverteilung deutlich ausgewogener.
Ein zentrales Thema dieser Tage war die angespannte finanzielle Lage der Städte und Gemeinden. Wiens Bürgermeister Michael Ludwig betonte die Notwendigkeit einer faireren Verteilung der Steuereinnahmen, da derzeit nur 12 % der Steuerleistungen an Städte und Gemeinden gehen. Die finanzielle Belastung vieler Städte ist den meisten Menschen durchaus bewusst – das war auch beim Städtetag deutlich spürbar.
Samara Sánchez Pöll stellt dazu auch eine kritische Frage zur Finanzierung der Veranstaltung in den Raum: „Wenn rund 1340 Gäste drei Tage lang kostenlos versorgt werden – ist das dann angesichts der angespannten Budgets wirklich gerechtfertigt? Die meisten Teilnehmenden verdienen vermutlich überdurchschnittlich. Ein kleiner Teilnahmebeitrag könnte ein Zeichen für Fairness sein – und helfen, die hohen Kosten ein Stück weit mitzutragen.“
Selbstverständlich sehen wir den großen Aufwand und bedanken uns herzlich für die großartige Organisation sowie die gelungene Gestaltung in den schönen Räumlichkeiten in Eisenstadt. Ein großes Danke an alle, die den Städtetag möglich gemacht haben! Wir kommen gerne wieder, zahlen beim nächsten Mal auch gerne einen Beitrag und freuen uns auf mehr weibliche Moderation!
Die Grünen Eisenstadt